Historie und Kultur Nauen

Geschichte der Stadt Nauen: Historische Meilensteine

Die Stadtgeschichte von Nauen erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte, geprägt von entscheidenden Ereignissen und Entwicklungen, die die Stadt und ihre Gemeinschaft formten. Die erste urkundliche Erwähnung Nauens datiert auf das Jahr 1186, und schon bald, im Jahr 1292, erhielt die Stadt das Stadtrecht, was ihren rechtlichen Status festigte. Der Bau des ersten Rathauses folgte 1302, und 1317 wurde das Marktrecht verliehen, das die wirtschaftlichen Grundlagen der Stadt stärkte. Im Laufe der Jahrhunderte musste Nauen jedoch auch schwere Schicksalsschläge hinnehmen. So kam es 1414 zu einer verheerenden Zerstörung der Stadt durch Brandstiftung während eines Rachefeldzugs des Dietrich von Quitzow. Auch der große Stadtbrand von 1514 hinterließ in der Stadtgeschichte seine Spuren, ebenso wie die teilweise Zerstörung durch die Truppen von Tilly im Jahr 1631. Diese Ereignisse zeugen von den Herausforderungen, denen die Stadt gegenüberstand.

In der Folgezeit erlebte Nauen jedoch auch Fortschritte. 1541 fand die erste Erwähnung einer Schule am Kirchplatz statt, und es wurde eine erste Kirchenvisitation zur Begutachtung der Reformation durchgeführt. Die Baumaßnahmen in der Stadt setzten sich fort, etwa mit dem Bau der evangelischen Kirche 1712 und der ersten Luchmelioration 1716. Die Wirtschaft erlebte 1766 einen Einschnitt, als 75 Brauereiberechtigungen aufgehoben wurden, während 1767 der Bau von zwei Kasernen im Bereich des heutigen Landratsamtes begann.

Im 19. Jahrhundert wuchs Nauen weiter. 1808 wurde die Synagoge in der Goethestraße eingeweiht, und 1826 wurde Nauen zur Kreisstadt erhoben. Die Erschließung der Verkehrswege, insbesondere mit der Fertigstellung der Berlin-Hamburger Chaussee 1831 und der Inbetriebnahme der Berlin-Hamburger Eisenbahnlinie 1846, trugen zur weiteren Entwicklung der Stadt bei. Das 20. Jahrhundert brachte sowohl Fortschritt als auch Herausforderungen. 1901 wurde die Nauener Kleinbahn erbaut, und im Jahr 1912 wurde die elektrische Beleuchtung eingeführt. Die Eröffnung der Funkstation 1906 und die Erweiterung des Gesundheitswesens mit dem Cäcilien-Kreiskrankenhaus 1907 sind ebenfalls hervorzuheben. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1883 und der Bau der städtischen Badeanstalt am Kanal 1923 trugen zur Lebensqualität in der Stadt bei.

Doch auch die dunklen Kapitel der Geschichte blieben Nauen nicht erspart. Die Errichtung des Konzentrationslagers Börnicke 1933 und der amerikanische Luftangriff am 20. April 1945, bei dem etwa 80 Menschen starben und die Infrastruktur der Stadt schwer beschädigt wurde, erinnern an die Zeiten des Krieges und der Not. Die Geschichte Nauens ist ein Spiegelbild der Widerstandsfähigkeit der Stadt und ihrer Bürger. Trotz der zahlreichen Rückschläge hat sich Nauen immer wieder neu erfunden und weiterentwickelt, geprägt von einem reichen Erbe und einem unaufhörlichen Streben nach Fortschritt.

Bedeutende Persönlichkeiten

Nauen hat eine Vielzahl bedeutender Persönlichkeiten hervorgebracht, die nicht nur die Stadt, sondern auch die deutsche Kultur und Wissenschaft beeinflusst haben. Zu den bekanntesten gehört Johann Heinrich von Mädler, ein Astronom des 19. Jahrhunderts, der für seine Arbeiten zur Marsforschung und zur Entwicklung von astronomischen Instrumenten berühmt ist. Mädler trug maßgeblich zur Popularität der Astronomie in Deutschland bei und war ein Pionier in der Verwendung von Teleskopen.

Ein weiterer bedeutender Name ist Theodor Fontane, der als einer der größten deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts gilt. Fontane ist vor allem für seine Romane und Gedichte bekannt, die oft das ländliche Leben in Brandenburg thematisieren. Seine Verbindung zu Nauen und der Umgebung ist in vielen seiner Werke spürbar, in denen er die Schönheit und die Herausforderungen des Lebens in dieser Region schildert.

Darüber hinaus spielt Nauen eine zentrale Rolle in der Industriegeschichte Brandenburgs, insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert. Die Stadt war ein bedeutender Standort für verschiedene Industrien, darunter die Maschinenbauindustrie und die Lebensmittelverarbeitung. Unternehmen wie die „Nauener Maschinenbau AG“ trugen zur wirtschaftlichen Blüte der Region bei und schufen zahlreiche Arbeitsplätze, was zur Urbanisierung und zur Entwicklung der Stadt beitrug.

Museen & Kultureinrichtungen in Nauen

Nauen bietet eine Vielzahl an kulturellen Einrichtungen, die sowohl die Geschichte als auch die zeitgenössische Kunst repräsentieren. Das Heimatmuseum Nauen vermittelt spannende Einblicke in die lokale Geschichte und Traditionen. Für Theaterliebhaber gibt es regelmäßige Aufführungen im städtischen Theater, während die Stadtbibliothek eine breite Auswahl an Literatur und Veranstaltungen für alle Altersgruppen bereithält. Kunstinteressierte können in verschiedenen Galerien die Werke regionaler Künstler entdecken, die oft auch im Rahmen von Sonderausstellungen präsentiert werden.

Nauener Denkmalpflege und Baukultur

Die Denkmalpflege in Nauen hat sich der Erhaltung und Restaurierung historischer Baudenkmäler verschrieben, um das kulturelle Erbe der Stadt zu bewahren. Besonders hervorzuheben sind die gut erhaltenen Gebäude aus der Zeit der Gotik und der Renaissance, wie die Stadtkirche St. Marien und das alte Rathaus. Regelmäßige Maßnahmen zur Denkmalpflege sorgen dafür, dass diese architektonischen Schätze auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben. Die Stadt setzt sich aktiv für die Aufklärung der Bürger über die Bedeutung der Baukultur ein und fördert Projekte, die das historische Stadtbild bewahren.

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